Eine gründliche Besichtigung ist Ihre beste Versicherung gegen böse Überraschungen nach dem Kauf. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und gehen Sie strukturiert vor – diese Investition zahlt sich langfristig aus.
Vorbereitung ist alles
Vereinbaren Sie die Besichtigung bei Tageslicht und besuchen Sie die Immobilie zu verschiedenen Tageszeiten. Bringen Sie einen Zollstock, eine Taschenlampe und diese Checkliste mit.
1. Äußerer Eindruck und Lage
Gebäude von außen:
- Zustand der Fassade (Risse, Verfärbungen, Schäden)
- Dach und Dachrinnen (sichtbare Schäden, Feuchtigkeit)
- Fenster und Balkone (Zustand, Sicherheit)
- Eingangsbereiche und Treppenhaus (Sauberkeit, Beleuchtung)
- Briefkästen und Klingelschilder (Zustand, Beschriftung)
Umgebung und Lage:
- Lärmbelastung (Straße, Baustellen, Gewerbe)
- Parkmöglichkeiten (vorhanden, kostenpflichtig)
- Öffentliche Verkehrsanbindung
- Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe
- Schulen und Kindergärten (bei Familien)
- Nachbarschaft und soziales Umfeld
2. Wohnungsausstattung und Zustand
Räume und Raumaufteilung:
- Raumgrößen vermessen (entsprechen sie den Angaben?)
- Raumhöhe und Deckenzustand prüfen
- Lichteinfall und Helligkeit bewerten
- Schallschutz zwischen Räumen testen
- Praktikabilität der Raumaufteilung
Böden und Wände:
- Bodenbelag prüfen (Parkett, Fliesen, Teppich)
- Wandzustand kontrollieren (Risse, Feuchtigkeit)
- Türen und Türrahmen (Funktion, Zustand)
- Fenster und Fensterrahmen (Dichtigkeit, Funktion)
3. Technische Ausstattung
Heizung und Klima:
- Heizungsart und -alter erfragen
- Heizkörper auf Funktion prüfen
- Raumtemperatur und Isolierung bewerten
- Belüftungsmöglichkeiten prüfen
Elektrik und Sanitär:
- Anzahl und Lage der Steckdosen
- Zustand der Elektroinstallation
- Wasserdruck und Warmwasserversorgung testen
- Sanitärobjekte auf Zustand und Funktion prüfen
- Abflüsse kontrollieren (Geruch, Verstopfungen)
4. Küche und Bad
Küche:
- Küchenzeile vorhanden oder geplanter Platz
- Stromanschlüsse für Geräte
- Wasserleitungen und Abfluss
- Belüftung und Abzugshaube
- Ausreichend Stauraum und Arbeitsfläche
Badezimmer:
- Ausstattung (Badewanne, Dusche, WC)
- Größe und Schnitt des Raumes
- Fliesen und Fugen (Zustand, Schimmel)
- Belüftung (Fenster oder Lüftungsanlage)
- Warmes Wasser und Wasserdruck
Besonders kritisch prüfen:
- Feuchtigkeit: Wasserflecken, muffiger Geruch, Schimmel
- Schädlinge: Anzeichen von Ungeziefer oder Nagetieren
- Nachbarn: Lärm, Gerüche, soziale Konflikte
5. Rechtliche und finanzielle Aspekte
Unterlagen und Dokumente:
- Grundriss und Flächenangaben
- Energieausweis einsehen
- Hausgeld und Nebenkosten erfragen
- Modernisierungsmaßnahmen der letzten Jahre
- Geplante Sanierungen oder Umlagebescheide
Eigentümergemeinschaft:
- Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen
- Hausordnung und Gemeinschaftsordnung
- Rücklagen und deren Verwendung
- Anstehende Beschlüsse und Kosten
6. Nach der Besichtigung
Dokumentieren Sie Ihre Eindrücke direkt nach der Besichtigung:
- Fotos von allen Räumen machen (mit Erlaubnis)
- Notizen zu positiven und negativen Aspekten
- Offene Fragen notieren für Rücksprache
- Gesamteindruck und Bauchgefühl bewerten
Profi-Tipp:
Besichtigen Sie die Wohnung zweimal: einmal für den ersten Eindruck und einmal für die detaillierte Prüfung. Bei der zweiten Besichtigung können Sie gezielt nachfragen und Details klären.
Bewertungsmatrix
Nutzen Sie diese einfache Bewertung (1-5 Punkte) für jeden Bereich:
Bereich | Gewichtung | Bewertung (1-5) | Gewichtet |
---|---|---|---|
Lage und Umgebung | 25% | ___ | ___ |
Zustand der Wohnung | 30% | ___ | ___ |
Ausstattung | 20% | ___ | ___ |
Preis-Leistung | 15% | ___ | ___ |
Zukunftspotential | 10% | ___ | ___ |
Gesamtbewertung | 100% | - | ___ |
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