Eine durchdachte Finanzierung ist das Fundament jeden Immobilienkaufs. Die Entscheidung für die richtige Finanzierungsstruktur kann über Jahre hinweg tausende von Euro sparen und Ihnen finanzielle Sicherheit geben.
1. Eigenkapital optimal einsetzen
Eine Faustregel besagt: Mindestens 20-30% des Kaufpreises plus Nebenkosten sollten als Eigenkapital vorhanden sein. Je mehr Eigenkapital Sie einsetzen, desto bessere Konditionen erhalten Sie von der Bank.
Praxistipp:
Halten Sie trotz hohem Eigenkapitaleinsatz eine eiserne Reserve für unvorhergesehene Ausgaben zurück – mindestens 3-6 Monatsgehälter.
2. Verschiedene Kreditgeber vergleichen
Lassen Sie sich nicht vom ersten Angebot überzeugen. Verschiedene Banken haben unterschiedliche Konditionen und Schwerpunkte:
- Hausbanken: Oft persönlichere Betreuung, aber nicht immer die besten Zinsen
- Direktbanken: Häufig günstigere Zinsen, weniger persönlicher Service
- Kreditvermittler: Vergleichen verschiedene Anbieter für Sie
- Bausparkassen: Spezielle Konditionen für Bausparer
3. Zinsbindung clever wählen
Die Zinsbindungsdauer ist eine strategische Entscheidung. In Niedrigzinsphasen sollten Sie längere Laufzeiten wählen (15-20 Jahre), um sich die günstigen Konditionen zu sichern.
Achtung:
Bei steigenden Zinsen können kürzere Zinsbindungen von Vorteil sein, da Sie flexibler reagieren können.
4. Tilgung richtig kalkulieren
Eine höhere Anfangstilgung verkürzt die Laufzeit erheblich und spart Zinsen. Wählen Sie mindestens 2%, besser 3-4% Anfangstilgung.
Beispielrechnung bei 300.000€ Darlehenssumme:
Tilgung | Laufzeit | Gesamtkosten | Ersparnis |
---|---|---|---|
1% | 52 Jahre | 463.200€ | - |
2% | 35 Jahre | 420.000€ | 43.200€ |
3% | 28 Jahre | 396.000€ | 67.200€ |
5. Sondertilgungen vereinbaren
Vereinbaren Sie kostenlose Sondertilgungsmöglichkeiten von mindestens 5% jährlich. So können Sie Bonuszahlungen, Erbschaften oder andere Einkünfte zur Tilgung nutzen.
6. Förderungen nutzen
Verschiedene staatliche und regionale Förderprogramme können Ihre Finanzierung erheblich verbessern:
- KfW-Förderung: Günstige Kredite für energieeffiziente Immobilien
- Wohn-Riester: Eigenheimrente mit staatlicher Förderung
- Regionale Förderungen: Programme der Länder und Kommunen
- Baukindergeld: Zuschuss pro Kind (wenn verfügbar)
7. Nebenkosten nicht vergessen
Neben dem Kaufpreis fallen weitere Kosten an, die finanziert werden müssen:
Kaufnebenkosten in Deutschland:
- Grunderwerbsteuer: 3,5% - 6,5% (je nach Bundesland)
- Notarkosten: ca. 1,5% des Kaufpreises
- Grundbuchkosten: ca. 0,5% des Kaufpreises
- Maklercourtage: bis zu 7,14% (inkl. MwSt.)
Gesamt: 8% - 15% zusätzlich zum Kaufpreis
Fazit: Finanzierung ist Verhandlungssache
Die optimale Immobilienfinanzierung gibt es nicht von der Stange. Sie ist immer individuell und abhängig von Ihrer finanziellen Situation, Ihren Zukunftsplänen und der Marktlage.
Lassen Sie sich ausreichend Zeit für die Finanzierungsplanung und scheuen Sie nicht davor zurück, mit mehreren Anbietern zu verhandeln. Eine sorgfältige Vorbereitung kann Ihnen über die Laufzeit hinweg fünf- bis sechsstellige Beträge sparen.
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